Am 19.05.2025 ging es für das MW-Racing Team ab nach England, zum ersten FIA-Lauf der Saison 2025 auf dem Santa Pod Raceway.
Nachdem das Team in der Winterpause einige Veränderungen am Fahrzeug vorgenommen hatte, ging es nun darum diese auf der Rennstrecke zu testen. Nachdem das Team Ihren Platz im Fahrerlager zugewiesen bekam, wurde erstmal ausgeladen und aufgebaut. Das Team bereitete den Chevy dann mit den üblichen Abläufen auf den Peak Performance Day am Donnerstag vor.
Peak Performance Test Day
Nach sechs Monaten Pause war der erste Testlauf mit 6,90 Sekunden akzeptabel, dennoch war es für das Team offensichtlich, dass nicht alle der vorgenommenen Veränderungen, die erhoffte Leistungssteigerung brachten. Kurzerhand wurde beschlossen, die Hinterachsübersetzung auszutauschen. Nach der Maßnahme blieb leider nicht mehr genug Zeit für einen zweiten Testlauf an diesem Tag, da der Peak Performance Day bereits um 17 Uhr endete.
Nachdem die Sportsman-Klassen ihr Qualifying am Freitag bei gutem Wetter absolvierten konnten, fand die erste Qualifikationsrunde für die FIA-Klassen am Samstag statt. Für das Warm-up wollte der Chevy allerdings nicht anspringen – der Anlasser hatte einen Defekt. Um das Problem zu beheben musste das Team das Getriebe ausbauen, was uns leider darin hinderte am ersten Qualifying-Lauf teilzunehmen. Ein neuer Anlasser wurde eingebaut, beim nächsten Versuch den Chevy anzulassen verursachte der vermeintlich neue Anlasser einen Kurzschluss, was wiederum zu einer Entgasung der Lithium-Batterien führte. Michael hatte den Feuerlöscher schnell zur Hand, das Team hatte die Situation schnell im Griff und verhinderte das Schlimmeres passiertet. Die Security war schnell da und hat die Feuerwehrcrew vom Santa Pod Raceway herbeigerufen, die sich aber unverrichteter Dinge wieder zurückzogen. Die Batterien erlitten einen Totalschaden und wurden von der Feuerwehr für uns fachgerecht im Wasserbad gelagert und später entsorgt. Vom Jon Webster Racing Team erhielten wir leihweise zwei Lithium-Batterien und konnten somit den Chevy mit einem weiteren neuem Anlasser wieder Einsatzbereit machen.
Beim zweiten Qualifikations-Lauf am Nachmittag waren wir dabei. Der Wagen kam gut los, dann stiegen aber kurz nach dem Start schon 2 der 8 Zylinder aus und Michael hat den Lauf nur mit 8.052 Sekunden und 156,34 Meilen im Ziel absolvieren können. Dennoch waren wir auf Platz 12 qualifiziert, da das Qualifying-Feld an diesem Wochenende aus genau 16 Teilnehmer bestand und damit stand ein 16er Teilnehmerfeld für das Rennen schon fest. Die Daten wurden ausgelesen und auch hier war das Problem schnell identifiziert – neue Zündkabel wurden verbaut und die Daten waren wieder soweit OK. Klar war es unser Ziel im nächsten Lauf alles zu geben, um einen guten Qualifikationsplatz zu erreichen und damit auch wichtige Punkte für die Europameisterschaft einzufahren.
Qualifying #3
Sonntagmorgen hatten wir beim dritten Qualifikationslauf einen erheblichen Tyre-Shake (starke Vibration der Hinterräder) was Michael aber nicht davon abhielt 6.79 Sekunden und 209,94 Meilen zu fahren. Damit waren wir zunächst zufrieden, wir wussten aber auch, dass der Chevy noch nicht sein ganzes Potenzial gezeigt hat und nahmen noch ein paar Feineinstellungen vor, um im vierten Lauf noch schneller zu werden.
Qualifying #4
Beim vierten Lauf war der Burnout nicht ganz gerade, der Chevy schien von der linken auf die recht Bahn wechseln zu wollen, so das Michael ein bisschen mehr zu tun hatte das Beast zu bändigen. Beim anschließenden Lauf schien der Chevy sich dann aber doch auf der linken Bahn ganz wohl zu fühlen und Michael erzielte eine neue persönliche Bestzeit von 6.48 Sekunden. Damit war Michael auf den 11 Platz qualifiziert. Der Holländer Mark Harteveld wurde mit 5.87 Sekunden und 244.10 Meilen Top-Qualifier. Der zweite Deutsche im Feld Norbert Kuno schloss mit 9.75 Sekunden das Feld auf dem 16 Platz ab, nachdem er auch mit technischen Problemen zu kämpfen hatte.
EliminationsTrotz unserer persönlicher Bestzeit im vierten Qualifikations-Lauf stellte sich heraus, dass der Tire-Shake zu weiteren Schäden am Chevy geführt hatte. Unser Automatikgetriebe-Wandler hatte einen erheblichen Schaden erlitten, bei mehreren Schrauben waren die Gewinde soweit beschädigt, dass ein sicheres Fortsetzen der Rennveranstaltung nicht mehr gewährleistet war. Wir beschlossen den Chevy abzustellen und damit waren wir raus und konnten nicht an der ersten Eliminationsrunde teilnehmen. Unser Gegner wäre der Engländer Andy Robinson gewesen, der dann denn Bye-Run (Sololauf) mit 6.07 und 245.52 Meilen unangefochten in die nächste Eliminationsrunden fuhr. Leider musste die Rennveranstaltung dann auch nach der zweiten Runde wegen schlechtem Wetter abgebrochen werden.
Fazit
Wir sind mit einer neuen persönlichen Bestzeit nach Hause gefahren. Das Team ist bereits gut zusammen gewachsen und hat hervorragende Arbeit geleistet. Nach all den Problemen, die wir hatten, sind wir dennoch zufrieden, dass wir mit der PB von 6,48 Sekunden und dem 9. Platz in der FIA- Europameisterschaft als Pro-Modified Team in seiner zweiten Saison gut unterwegs sind. Nun heißt es erstmal die entstandenen Schäden zu reparieren – Teile in USA bestellen (die Lieferzeiten sind unterirdisch) und wir geben alles, um am nächsten Lauf der FIA-Europameisterschaft teilnehmen zu können. Ebenso steht ja noch unser Heimrennen – die NitrOlympX in Hockenheim ende August auf dem Kalender, worauf wir uns besonders freuen, denn da werden wir von unseren Sponsoren und Supportern begleitet und das gibt immer einen extra Schub an Motivation!
Danke an FLEX, KOM4TEC, Compeople, Deutsche Vermögensberatung AG, Car Mats Factory, Dachdeckerei Gensler, CC Bäuml, KW Suspensions, Hügler Elektrotechnik, Goodridge und FuelTech, Franz Reil, PSR sowie an mein Team Ferdinand Schwientek, René Kloss, Stefan Gebhardt, Malcolm Schwientek und Carsten Schellenberg, sowie an meine Eltern Tom und Jutta Winter.
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